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Ab 2020: Mit neuem Klima-ZuschussTausende Altbauten in der Stadt sanieren

16.01.2020
Aktuell
Klima-Faktor eigene vier Wände: Für Hausbesitzer in Erfurt lohnt es sich ab 2020
mehr als bislang, in die energetische Gebäudesanierung zu investieren. Darauf hat
die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hingewiesen.
Mit Blick auf den von der Bundesregierung neu eingeführten Steuerbonus für klimafreundliche Umbauten rechnet die Gewerkschaft mit Tausenden zusätzlichen Sanierungen. „Das Potential in der Stadt ist riesig. Aktuell sind hier 16.100 Gebäude älter als 40 Jahre. Viele von ihnen haben eine katastrophale CO2-Bilanz“, sagt Ralf Eckardt, Bezirksvorsitzender der IG BAU Erfurt.
Der Gebäudesektor macht mit 117 Millionen Tonnen CO2 immerhin 14 Prozent der Treibhausemissionen in Deutschland aus. „Vom nicht isolierten Dach bis zu zugigen Fenstern – ein unsaniertes Haus belastet die Umwelt und treibt die Heizkosten nach oben“, betont Eckardt. Mit dem neuen Steuerbonus könnten Eigenheimbesitzer erstmals einen großen Teil ihrer Ausgaben vom Staat zurückbekommen. Wer in selbst genutztem Wohneigentum die Wände oder das Dach dämmt, Fenster, Türen oder die Heizung erneuert, kann künftig drei Jahre lang 20 Prozent der Investitionen von der Steuer absetzen. Die maximale Förderung liegt bei 40.000 Euro. Das Gebäude muss dafür mindestens zehn Jahre alt sein.
Die IG BAU sieht in dem Modell eine „wichtige Ergänzung“ zu den bisherigen Programmen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Die Bank vergibt Zuschüsse
und günstige Kredite für energetische Sanierungen. 2018 wurde in Erfurt so der
umweltfreundliche Umbau von 496 Wohneinheiten gefördert. „Hier muss deutlich
nachgelegt werden“, fordert Ralf Eckardt.
Ohne eine massive Steigerung der Umweltsanierungen seien die CO2-Einsparziele
im Gebäudebereich nicht zu schaffen. Nach dem Klimaschutzplan der Bundesregierung müssen die Gebäude-Emissionen bis zum Jahr 2030 um
40 Prozent sinken.
Die IG BAU Erfurt rät Eigenheimbesitzern, den Antrag auf die neue steuerliche
Förderung möglichst rasch zu stellen. „Wichtig ist auch, sich frühzeitig um
Handwerker zu kümmern. Dachdecker und Co. haben teils schon jetzt volle
Auftragsbücher für 2020.“