Das Binden vom Blumenstrauß passiert in Erfurt oft zum Mindestlohn
Kein "rosiger Lohn“: In Erfurt arbeiten über 60 Floristik-Beschäftigte
Grund sei die „wie in Stein gemeißelte Weigerung“ der Arbeitgeber vom Fachverband Deutscher Floristen (FDF) in Thüringen, mit der IG BAU „über höhere Löhne in Blumengeschäften überhaupt zu reden“, so Eckardt. Seit Jahren weigerten sich die Arbeitgeber in Thüringen, mit der Floristen-Gewerkschaft einen neuen, starken Tarifvertrag zu machen und damit für faire Löhne zu sorgen. Es sei längst überfällig, die Arbeitsbedingungen der Floristik im Osten an das West-Niveau anzupassen und per Tarifvertrag zu regeln, so die IG BAU Erfurt.
„Floristinnen leisten einen kreativen und auch enorm anspruchsvollen Job: Vom Blumenstrauß über Gestecke bis zum Kranz – da ist viel Geschick und Know-how gefragt. Aber es steckt auch noch mehr dahinter: Warenbedarf, Einkauf, Preiskalkulation ... – Eine Floristin braucht deutlich mehr als nur einen grünen Daumen“, sagt Ralf Eckardt.
Der Bezirksvorsitzende der Gewerkschaft warnt vor „Floristen-Ebbe in Blumengeschäften“: „Wenn die Arbeitgeber in Sachen Tarifverhandlungen weiterhin auf stur schalten, sollten sich die Blumenhändler in Erfurt nicht wundern, dass ihnen die Leute weglaufen. Allerdings können auch die Kunden beim Floristen-Lohn etwas nachhelfen: Sie sollten die Zeit beim Binden vom Blumenstrauß einfach nutzen, um einmal nachzufragen, ob der Chef mehr als nur den Mindestlohn zahlt. Damit würde der faire Lohn endlich Thema in den Blumenläden.“
Insgesamt gibt es in Erfurt nach Angaben der IG BAU mehr als 60 Beschäftigte in der Floristik-Branche. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur.