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Auf dem heimischen Bau steht es Spitz auf Knopf: Keine Maxileistung für Minilohn

Appell an heimische Bauunternehmen: „Branchenmindestlohn bis Freitag retten“

Kelle
05.04.2022
Aktuell

Die Preise im Supermarkt ziehen an - und auch der Mindestlohn auf den Bau soll steigen: Ab Mai könnten viele der rund 2.300 Baubeschäftigten in Erfurt mindestens 13,45 € pro Stunde verdienen - sie bekämen dann einen um 60 Cent höheren Branchenmindestlohn. 

Doch genau das droht jetzt an den Arbeitgebern zu scheitern. „Dann würde der Stundenlohn von Bauhelfern, Maurern, Zimmerern und Co. abstürzen - auf 9,82 €. Das wäre der Unterste Lohnsockel, der überhaupt zulässig ist: der gesetzliche Mindestlohn“, sagt Ralf Eckardt vom Bezirksverband Erfurt der IG BAU.

Der Bau warte auf ein „Ja“ der Arbeitgeber zum Branchenmindestlohn. Dazu müssten Bauindustrie und Bauhandwerk bis kommenden Freitag (8.4.) dem Beispiel der Gewerkschaft folgen und einem Schlichterspruch zum eigenen Mindestlohn für den Bau annehmen.  „Es steht Spitz auf Knopf. Der Countdown läuft“, so Ralf Eckardt. Der Bezirksvorsitzende ruft die Bauunternehmen in Erfurt auf, ihren Arbeitgeberverbände „das eindeutige Signal zu geben, den Branchenmindestlohn auf dem Bau zu retten“. Andernfalls werde es auf den Baustellen eine „regelrechte Abwanderungswelle“ geben.“KeinMensch stellt sich bei Wind und Wetter hin und schuftet körperlich hart, um lediglich den gesetzlichen Mindestlohn und damit an der untersten Lohnkante zu verdienen: Minilohn für Maxileistung - das passt nicht. Schon gar nicht bei einer Inflation, die enorm anziehe und die Preise weiter steigen lass“, sagt Eckardt.

Mit seinem Schlichterspruch zum Baumindestlohn habe der Präsident des Bundessozialgericht , Rainer Schlegel, dem Bau bei der Lohnuntergrenze eine Perspektive gegeben. Er hat vorgeschlagen , den generellen Bau- Mindestlohn nicht nur ab diesem Mai, sondern auch im nächsten und übernächsten Jahr um jeweils 60 Cent zu erhöhen.