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Geführte Wanderung zum Spaal

©B. Unbescheid
01.07.2017
Aktuell
Seit 2005, also schon zur Tradition geworden, organisiert der IG BAU Kreisverband Weimar/Weimarer Land in Zusammenarbeit mit dem Thüringer Forstamt Bad Berka jährlich einmal eine geführte Wanderung. Dabei werden historische Sehenswürdigkeiten angelaufen, sowie aktuelle waldbauliche Belange erläutert.
Zum Abschluss der Wanderung trafen sich alle in der Gaststätte „Zur Linde“ in Neckeroda. Wir wurden schnell mit Getränken und sehr guten Speisen bedient und konnten uns so wieder etwas stärken. Eine gastronomische Einrichtung die man guten Gewissens weiterempfehlen kann.
Um die Waldentwicklung im Abstand von 10 Jahren vergleichen zu können, wiederholten wir in diesem Jahr die Wandertour aus dem Jahr 2008 – zur Wüstung Spaal.

25 Wanderfreundinnen und Wanderfreunde, darunter 15 gewerkschaftlich organisierte, hatten sich dazu in Neckeroda getroffen um sich, unter Begleitung des für dieses Arial zuständigen Revierförsters Jörg Titze, auf den 9,1 km langen Ausflug zu machen.
An dieser Stelle sei vermerkt, dass der Forstamtsleiter Jan Klüßendorf wegen Krankheit kurzfristig die fachkundige Führung absagen und Kollege Jörg Titze zur zeitweisen Begleitung gewonnen werden konnte.

An den Sühnenkreuzen auf dem Spaal erwartete uns Klaus Folger, ein Jäger aus Leidenschaft und wohnhalt in Drößnitz, um die Teilnehmer über die geschichtliche Bedeutung der Wüstung zu informieren.

Die Wüstung Spaal wurde erstmals im Jahr 1381 erwähnt. Damals ein
Runddorf, in dem Bauern versuchten sich auf einer Waldrodung anzusiedeln.
Magere Böden und wenig Wasser führten dazu, dass bereits 100 Jahre später,
das Dorf verlassen wurde und eine wüste Gegend entstand. Mit einer erneuten
Rodung des neu entstandenen Waldes im 18. Jahrhundert entstand ein Vorwerk
mit einer Schäferei vom damaligen Rittergut Kochberg. Wenn das Futter der
"Drei-Felder-Wirtschaft" nicht reichte, musste der umliegende Wald als
Futterquelle herhalten.
Von 1799 bis 1910 gehörte der Spaal dem Gut Kuhfraß, danach bis zur
Enteignung im Jahr 1945 der Adelsfamilie Henckel von Donnersmarck.
In der DDR dienten die noch erhaltenen Bauten bis 1986 als
Kinderferienlager. Heute wird ein Teil des ehemaligen Wirtschaftsgebäudes
als Jugendbegegnungsstätte genutzt.