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Ralf Eckardt als Chef der IG BAU in Erfurt wiedergewählt

Gewerkschafter vertritt Interessen von 5.500 Beschäftigten in der Stadt

dietmar
„Bessere Löhne und Arbeitsbedingungen fallen nicht vom Himmel“: Ralf Eckardt ist als Bezirksvorsitzender der IG BAU Erfurt für vier weitere Jahre wiedergewählt worden. Der 64-Jährige vertritt damit weiterhin die Interessen von Menschen, die in der Region in der Bau-, Land- und Forstwirtschaft sowie in der Reinigungsbranche arbeiten. An sie appelliert er, sich für ihre Belange einzusetzen und den Wandel der Arbeitswelt mitzugestalten.
14.02.2022
Aktuell

IG BAU-Bezirksvorsitzender wiedergewählt: Ralf Eckardt ist als Chef des Bezirksverbands Erfurt der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt für vier weitere Jahre im Amt  bestätigt worden. Damit bleibt der 64-Jährige oberster Interessenvertreter für Bauarbeiter, Reinigungskräfte und Beschäftigte aus der Land-und Forstwirtschaftinder Region.

Arbeitsagentur arbeiten in den Branchen der IG BAU in Erfurt aktuell rund 5.500 Menschen – 2.300 von ihnen im Bauhauptgewerbe und 2.500 in der Gebäudereinigung.

Eckardt ist gelernter Baufacharbeiter und seit 1973 Gewerkschaftsmitglied. Nach seiner Ausbildung absolvierte der gebürtige Arnstädter in Gotha ein Studium zum Hoch- und Tiefbauingenieur. In den 90er-Jahren setzte er sich als Betriebsratsvorsitzender der Erfurter Brücken-, Straßen- und Tiefbau-GmbH für den Erhalt von Arbeitsplätzen in der Nachwendezeit ein. Seit 1993 gehört Eckardt dem Bezirksvorstand der damaligen IG Bau-Steine-Erden (IG BSE) an. 2009 wurde er IG BAU-Bezirksvorsitzender. Neben seiner Arbeit in der Gewerkschaft engagiert er sich unter anderem als ehrenamtlicher Richter am Thüringer Landesarbeitsgericht sowie bei der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland.

„Ob auf der Baustelle, in der Reinigungsfirma oder im Malerbetrieb – gerade am Arbeitsplatz kommt es darauf an, dass die Menschen an einem Strang ziehen. Bessere Löhne und Arbeitsbedingungen fallen nicht vom Himmel“, sagt Eckardt. Der Gewerkschafter appelliert an die Beschäftigten, sich für die eigenen Belange einzusetzen. Gerade das Handwerk in der Region sei in den nächsten Jahren auf Tausende zusätzliche Fachkräfte angewiesen.

Die Beschäftigten dürften sich deshalb nicht unter Wert verkaufen, so Eckardt. „Vom Fassadenreiniger über den Gartenbauer bis zur Buchhalterin in der Baufirma – Fachleute sollten auf einer tariflichen Bezahlung bestehen.“ Wer zu wenig verdiene, solle sich an die IG BAU vor Ort wenden.

Beschäftigte müssten darüber hinaus stärker mitentscheiden, wie ihr Job in Zukunft aussehe. Ein „Riesen-Thema“ sei hier die Weiterbildung. „Viele Branchen stehen vor einem enormen Umbruch. Ob es um die klimagerechte Sanierung von Altbauten, den Umbau der Forstwirtschaft in Regionen wie dem Thüringer Wald oder die Digitalisierung in der Baubranche geht – wichtig ist, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch zusätzliches Know-how für die Zukunft fit zu machen“, so Eckardt. Neue Trends und Technologien müssten den Beschäftigten zugutekommen, statt Jobs zu gefährden. Beim Wandel der Arbeitswelt sei es unverzichtbar, dass Gewerkschaften und Betriebsräte ein entscheidendes Wort mitredeten, betont der IG BAU-Bezirkschef.

Außerdem kündigt Eckardt an, sich in politische Debatten einzumischen: „Viele Vorhaben der Berliner Ampel-Koalition haben direkte Auswirkungen in unserer Region – von Infrastruktur-Investitionen über die Umgestaltung der Agrarwirtschaft bis hin zur gesetzlichen Rente. Bei all diesen Themen wird sich die IG BAU Erfurt einbringen und dabei auch der Kommunal- und Landespolitik auf die Finger schauen.“