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In 24 Sprachen gegen Ausbeutungvon Bauarbeitern aus dem Ausland

©IG BAU
24.08.2017
Aktuell
Offensive gegen Ausbeutung auf dem Bau: Beschäftigte aus dem Ausland, die auf
Baustellen in der Landeshauptstadt arbeiten, können sich über ihre Rechte informieren –
unter www.constructionworkers.eu. Auf der Homepage finden Bauarbeiter in 24
Sprachen alle Infos rund um Lohn, Arbeitszeit, Krankheit und Urlaub. Darauf weist die
Erfurter IG BAU hin.
„Gerade wenn bei gutem Wetter im Sommer besonders viel gebaut wird, setzen Betriebe auf ausländische Arbeitskräfte“, sagt IG BAU-Bezirksvorsitzender Ralf Eckardt.
Häufig bekämen diese aber nicht den Lohn, der ihnen zusteht. Auch Überstunden blieben oft unbezahlt. Schnelle Hilfe gibt es im Netz: Mit dem Internet-Angebot der Europäischen Föderation der Bau- und Holzarbeiter (EFBH) erhalten Beschäftigte erstmals einen kompletten Überblick zu Löhnen und Arbeitsstandards in allen EU-Ländern.

Eckardt: „In Erfurt und ganz Thüringen muss jeder, der auf dem Bau arbeitet, mindestens 11,30 Euro pro Stunde bekommen – egal woher er kommt.“ Probleme mit dem Lohn gebe es gerade im Zusammenhang mit sogenannten Subunternehmer-Ketten, hinter denen sich oft illegale Beschäftigung verberge, berichtet der Gewerkschafter. „Viele Arbeiter werden vor allem in Osteuropa mit großen Versprechungen gelockt – und dann hier mit Niedriglöhnen abgespeist.“ Ein entscheidendes Mittel dagegen sei, dass die Betroffenen solche Missstände selbst anzeigten. Hilfe hierbei gebe es ebenfalls über die neue Info-Plattform.