Mitglieder der Fachgruppe „Grüner Bereich“ des IG BAU Bezirksverbandes Erfurt haben sich in der Erzeuger- und Handels AG LAPROMA in Dielsdorf, Kreis Sömmerda, das erste kommerzielle vollautomatische Melkkarusell AMR™ 24 in Funktion ansehen und erklären lassen können
Die Arbeits- und Lebensbedingungen in der Landwirtschaft sind ebenso wie die Sozialfakto-ren (Einkommen, Arbeitszeit und kulturelle Angebote) im ländlichen Raum für junge Men-schen Entscheidungsgrundlage für ihre berufliche Entwicklung.
In der Schloßvippacher LAPROMA ist vieles anders als in den meisten Landwirtschaftsbe-trieben. Moderne Technik, hohe Produktivität und sichere tarifliche Vergütung, kombiniert mit einer betrieblichen Leistungsvergütung und verschiedenen Extras schaffen ein positives Betriebsklima, informierte Dietrich Kirchner, Vorstandsvorsitzender die Anwesenden. Ne-ben 45 unbefristet beschäftigten Mitarbeitern bildet der Betrieb 6 Lehrlinge aus.
Am Standort Dielsdorf wurde im vergangenen Sommer durch die schwedische Firma DeLaval aus Schweden das erste Melkkarusell mit Melkrobotern gebaut. Für die Betreuung der gegenwärtig 350 Milchkühe, einschließlich des Melkvorgangs, wird nur eine Arbeitskraft benötigt. Fünf Roboterarme übernehmen die notwendigen Arbeiten: Reinigen und Anrüsten; Ansetzen der Melkbecher und letztendlich das Desinfizieren und Pflegen der Zitzen.
In wissenschaftlichen Untersuchungen von Studenten der MLU Halle konnte die Verbesse-rung der Haltungsbedingungen nachgewiesen werden. Geben beispielsweise die Kühe bei herkömmlicher Haltung im 10jährigen Mittel 10.297 kg je Kuh und Jahr wird in den neuen Stall mit der neuen Melktechnik eine Leistung von über 11.000 kg. je Kuh erwartet.
In einem zweiten Bauabschnitt soll die Milchviehanlage um 400 Kuhplätze erweitert werden.
Die Mitglieder der Fachgruppe informierten sich abschließend über die Vorhaben der Thüringer Landesregierung im „Reformkonzept 2020“. Nach diesem soll die Forschung und Beratung der Betriebe in der Landwirtschaft und im Gartenbau eingestellt und die überbetriebliche Ausbildung auf den Prüfstand gestellt werden. Die Aus- und Fortbildung wird somit dem Sparzwang geopfert.
Die Anwesenden brachten zum Ausdruck, dass es gelingen muss mit allen Betroffenen, vor allem mit den Berufsverbänden, gemeinsam Widerstand zu organisieren.