Stefan ist Vorsitzender der Fachgruppe Bauhauptgewerbe im Bezirksverband Erfurt der IG BAU und Mitglied der Bundestarifkommission Bauhauptgewerbe. Dabei hatte er lange Zeit eine eher kritische Haltung gegenüber Gewerkschaften: „Ich habe mit dem damaligen Gewerkschaftssekretär bei seinen Besuchen auf den Baustellen immer viel diskutiert, bis der mal gesagt hat: Die IG BAU ist eine Mitmachgewerkschaft. Wenn du nicht einverstanden bist, was hier passiert, dann tritt ein und ändere es.“ Das hat ihn überzeugt.
„Ordentliche Betriebsrats-Arbeit ist ohne Gewerkschaft nicht möglich“, meint Stefan heute. Als Betriebsratsvorsitzender in der Niederlassung Weimar der EUROVIA Verkehrsbau GmbH mit den Zweigstellen in Weimar und Gießen ist er der Ansprechpartner für rund 150 bis 160 Beschäftigte. Der Betriebsrat wurde 2002 gegründet: „Da ich schon immer jemand war, der den Mund aufgemacht hat, bin ich mit dazugekommen.“ Mit der Insolvenz von Walter Hebel Bau 2003 und der Übernahme durch EUROVIA war das neue Gremium gleich stark gefordert: „Wir waren ja alle Neulinge, das war eine harte Zeit, und es gab sehr viel zu tun!“ In den vergangenen Jahren konnte der Betriebsrat einiges für die Beschäftigten erreichen, zum Beispiel die Wiedereinführung der Mehrarbeitszuschläge durch eine neue Betriebsvereinbarung zur Arbeitszeitflexi oder die Einführung einer Bonuskarte, auf die der Arbeitgeber monatlich eine Zahlung von 50 Euro leistet.
Stefan ist auch stellvertretender Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der EUROVIA Region Mitte und Mitglied im Konzernbetriebsrat der VINCI Construction GmbH. Etliche Sitzungen kommen dadurch zu dem „Tagesgeschäft“ des Betriebsrates in der Niederlassung hinzu, und das ohne Freistellung für diese Tätigkeiten. „Darauf hätte ich zwar grundsätzlich Anspruch, aber ich muss als Polier immer vorhanden sein. Das ist oft ganz schön anstrengend. Man muss einen Schritt nach dem anderen tun und nicht alles gleichzeitig wollen.“
Stefan hebt aber die guten Betriebsratsstrukturen und die konstruktive Zusammenarbeit mit der Niederlassungsleitung hervor: „Wir sind nicht immer einer Meinung, aber wir diskutieren immer auf Augenhöhe.“
Stefans Herzblutthema ist die Ost-West-Angleichung: „Was mir sehr sauer aufstößt, ist, dass es 30 Jahre nach der Wende immer noch Riesenunterschiede zwischen Ost und West gibt. Manche Tarifverträge gelten sogar nur für die alten Bundesländer, wie zum Beispiel zu den vermögenswirksamen Leistungen oder zur tariflichen Zusatzrente. Auch beim 13. Monatseinkommen gibt es große Ungleichheiten.“ Die komplette Angleichung der Ausbildungsvergütung sei mehr als dringend nötig, insbesondere vor dem Hintergrund des eklatanten Fachkräftemangels. „Wir haben schon viel erreicht in den letzten Jahren, aber wir müssen noch mehr erkämpfen und die Arbeitgeber müssen hier noch eine Schippe drauflegen. Da muss sich noch deutlich was tun!“
Stefans Herzblutthema ist die Ost-West-Angleichung: „Was mir sehr sauer aufstößt, ist, dass es 30 Jahre nach der Wende immer noch Riesenunterschiede zwischen Ost und West gibt. Manche Tarifverträge gelten sogar nur für die alten Bundesländer, wie zum Beispiel zu den vermögenswirksamen Leistungen oder zur tariflichen Zusatzrente. Auch beim 13. Monatseinkommen gibt es große Ungleichheiten.“ Die komplette Angleichung der Ausbildungsvergütung sei mehr als dringend nötig, insbesondere vor dem Hintergrund des eklatanten Fachkräftemangels. „Wir haben schon viel erreicht in den letzten Jahren, aber wir müssen noch mehr erkämpfen und die Arbeitgeber müssen hier noch eine Schippe drauflegen. Da muss sich noch deutlich was tun!“