30.03.2017
Aktuell
„Minijobs waren als flexible und vorübergehende Lösung
gedacht. Aber für viele Beschäftigte – etwa in der Reinigung – sind sie langsam zum
Dauerzustand geworden, aus dem sie nicht mehr herauskommen“, sagt Ralf Eckardt von der IG BAU Erfurt. Eine Reform sei deshalb „mehr als überfällig“.
Nach aktuellen Angaben der Arbeitsagentur arbeiten in der Landeshauptstadt allein
in der Gebäudereinigung rund 1.000 Minijobber. Damit sind 31 Prozent aller
Mitarbeiter der Branche geringfügig beschäftigt. „Viele von ihnen haben seit Jahren
keine Chance auf eine reguläre Stelle. Wegen fehlender Sozial- und Rentenbeiträge
sind sie stark von Altersarmut bedroht“, betont der IG BAU-Bezirksvorsitzende.
Betroffen seien insbesondere Frauen: 56 Prozent aller geringfügig Beschäftigten in
Erfurt sind laut Arbeitsagentur weiblich.
gedacht. Aber für viele Beschäftigte – etwa in der Reinigung – sind sie langsam zum
Dauerzustand geworden, aus dem sie nicht mehr herauskommen“, sagt Ralf Eckardt von der IG BAU Erfurt. Eine Reform sei deshalb „mehr als überfällig“.
Nach aktuellen Angaben der Arbeitsagentur arbeiten in der Landeshauptstadt allein
in der Gebäudereinigung rund 1.000 Minijobber. Damit sind 31 Prozent aller
Mitarbeiter der Branche geringfügig beschäftigt. „Viele von ihnen haben seit Jahren
keine Chance auf eine reguläre Stelle. Wegen fehlender Sozial- und Rentenbeiträge
sind sie stark von Altersarmut bedroht“, betont der IG BAU-Bezirksvorsitzende.
Betroffen seien insbesondere Frauen: 56 Prozent aller geringfügig Beschäftigten in
Erfurt sind laut Arbeitsagentur weiblich.
Die IG BAU will gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB)
erreichen, dass der Chef künftig auch für einen Verdienst unter 450 Euro
Sozialabgaben zahlen muss. Die Gewerkschaft fordert eine neue „Gleitzone“ bereits
vom ersten Euro an: Demnach sollen Arbeitgeber bei geringen Verdiensten zunächst den Großteil der Sozialabgaben tragen. Erst bei einem Monatsverdienst ab 850 Euro soll gelten: Chef und Arbeitnehmer zahlen zu gleichen Teilen.
Ralf Eckardt nennt ein Beispiel: „Wer genau 450 Euro verdient, der müsste nach
dem Modell 13 Prozent Sozialabgaben bezahlen – der Chef trägt dagegen 29
Prozent.“ Für die Minijobber bringe das eine bessere soziale Absicherung. Für die
Unternehmen steige der Anreiz, prekäre Jobs durch vollwertige Stellen zu ersetzen,
so der Gewerkschafter.
Und auch für Rentner oder Studenten, die sich etwas hinzuverdienen wollen, bleibe
das Modell attraktiv. „Durch den geringen Beschäftigten-Anteil bei den Sozialabgaben lohnt sich der Zuverdienst gerade unterhalb von 450 Euro weiterhin.
Zusätzlich erwerben sie höhere Ansprüche für eine Rente oder Arbeitslosigkeit“, sagt
Eckardt.
erreichen, dass der Chef künftig auch für einen Verdienst unter 450 Euro
Sozialabgaben zahlen muss. Die Gewerkschaft fordert eine neue „Gleitzone“ bereits
vom ersten Euro an: Demnach sollen Arbeitgeber bei geringen Verdiensten zunächst den Großteil der Sozialabgaben tragen. Erst bei einem Monatsverdienst ab 850 Euro soll gelten: Chef und Arbeitnehmer zahlen zu gleichen Teilen.
Ralf Eckardt nennt ein Beispiel: „Wer genau 450 Euro verdient, der müsste nach
dem Modell 13 Prozent Sozialabgaben bezahlen – der Chef trägt dagegen 29
Prozent.“ Für die Minijobber bringe das eine bessere soziale Absicherung. Für die
Unternehmen steige der Anreiz, prekäre Jobs durch vollwertige Stellen zu ersetzen,
so der Gewerkschafter.
Und auch für Rentner oder Studenten, die sich etwas hinzuverdienen wollen, bleibe
das Modell attraktiv. „Durch den geringen Beschäftigten-Anteil bei den Sozialabgaben lohnt sich der Zuverdienst gerade unterhalb von 450 Euro weiterhin.
Zusätzlich erwerben sie höhere Ansprüche für eine Rente oder Arbeitslosigkeit“, sagt
Eckardt.