17.10.2019
Arbeitskreis der Senioren - bei uns ist was los!
Was können wir aus der Vergangenheit lernen? Wichtig war und ist den Zu-sammenhang von Ursache und Wirkung des Extremismus zu verdeutlichen. Mit Hinweisen auf gefährliche Entwicklungen des Rechtsextremismus in Thüringen und demokratische Mittel, diese rechtzeitig zu stoppen, war der Inhalt gut abgedeckt.
Kollege Thomas Schulz (ver.di) vom Thüringer Amt für Verfassungsschutz erklärte zu Beginn anschaulich den Aufbau und die wesentlichen Aufgaben seiner Dienststelle. Dabei machte er deutlich, dass das Amt nur mit gesetzlichem Auftrag aktiv werden kann.
Interessant war, dass bei konkreten Anhaltspunkten drei Arbeitsstufen einzuhalten sind: „Prüffall“; „Verdachtsfall“ und zuletzt „Beobachtungsobjekt“. Die Entwicklung des Rechtsextremismus im öffentlichen Dienst macht ihm Sorgen.
Vor 100 Jahre wurde die Weimarer Republik, erstmals eine parlamentarische Demo-kratie, ausgerufen. Viele Gründe haben dazu geführt das es möglich wurde, dass diese nach nur 14 Jahren von der NS-Diktatur zerschlagen wurde.
30 Jahr nach der friedlichen Revolution ist die Entwicklung rechtsradikaler und anti-semitischer Extremisten alarmierend. Auszüge aus dem Thüringen Monitor belegen
Aussagen zur Erfassung rechtsextremer Einstellungen
Zustimmung
„Die Bundesrepublik ist durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maße überfremdet.“
58 %
Juden versuchen heute Vorteile daraus zu ziehen, dass sie während der Nazi-Zeit die Opfer gewesen sind.“ (sekundärer Antisemitismus)
26 %
Im nationalen Interesse ist unter bestimmten Umständen eine Diktatur die bessere Staatsform
18 %
Die Ursachen für die aktuelle rechtsextreme Entwicklung sind vielfältig. Politikver-drossenheit, politisches Desinteresse, Werteverfall, Entsolidarisierung, wirtschaftli-cher Absturz sind nur einige.
Der Referent machte deutlich: Terroranschläge wie auch in Halle passiert, könnten jederzeit auch in Thüringen geschehen. Ca. 15 % der Thüringer haben eine rechts-extremistische Einstellung.
Am Ende standen mehr Fragen als Antworten.
Dennoch waren sich alle Teilnehmer einig:

Wehret den Anfängen!